Wie funktioniert der Kathodische Korrosionsschutz von Stahl in Beton (KKS)?

Warum wird der Kathodische Korrosionsschutz (KKS) angewendet?

Korrosionsschäden von Stahl in Beton treten häufig an Parkhäusern, Brücken, Tunneln, Meerwasserbauwerken, Gebäudefassaden, Trinkwasser-, Abwasser-, und Prozesswasserbehältern auf. Durch das Eindringen von Tausalzen (Chloriden) in den Beton bis hin zur Bewehrung und die Überschreitung eines kritischen Chloridgehaltes an der Phasengrenze Stahl/Beton kommt es zu Lochkorrosion am Stahl. Dabei reagiert der metallische Werkstoff (Bewehrungsstahl) mit seiner Umgebung (chloridhaltiger Beton) und eine Auflösung des Metalls (Korrosion) mit Querschnittsverlust tritt ein. Dieser Korrosionsprozess besteht aus einer anodischen (Eisenauflösung) und einer kathodischen Teilreaktion. Durch die Applikation eines Kathodischen Korrosionsschutzsystems wird die anodische Teilreaktion vom Bewehrungsstahl auf die extern aufgebrachte Anode verlagert und so die aktive Korrosion an der Bewehrung bis auf eine technisch vernachlässigbare Größenordnung reduziert.

 

Typische KKS-Installation mit Ti/MMO-Netzen mit Einbettmörtel auf horizontalen Bauteilen mit schematischer Darstellung des Schutzstromgerätes, Datenübertragsungsmodul und im Altbeton eingebettete Referenzelektrode
Typische KKS-Installation mit Ti/MMO-Netzen mit Einbettmörtel auf horizontalen Bauteilen mit schematischer Darstellung des Schutzstromgerätes, Datenübertragsungsmodul und im Altbeton eingebettete Referenzelektrode

Welche Vorteile bietet der Kathodische Korrosionsschutz (KKS) gegenüber der konventionellen Betoninstandsetzung?

Der sonst in der herkömmlichen Betoninstandsetzung erforderliche komplette Austausch des chloridhaltigen Betons und der damit verbundene tiefe Eingriff in die tragende Struktur des Stahlbetonbauwerkes kann beim Einsatz des Kathodischen Korrosionsschutzes entfallen. Weitere Vorteile dieses wirtschaftlichen Schutzverfahrens in der Instandsetzung sind kürzere Sperrzeiten, sowie eine geringere Lärm-, Staub- und Wasserbelastung. Im Neubau (präventiver Schutz) ermöglicht der KKS eine Verlängerung der Instandhaltungszyklen und reduziert dadurch den Investitionsbedarf über die Gesamtlebensdauer.

 

Sämtliche KKS-Anlagen werden gemäß DIN EN ISO 12696 mit einem Monitoringsystem ausgestattet. Dieses kann idealerweise auch als Fernüberwachung betrieben werden.

 

Durch die permanente Überwachung sind die Erfolge jederzeit mess- und nachweisbar.

 

 

Wie wird ein KKS gesteuert?

Die im Bauwerk eingebauten Anoden werden bei Fremdstromsystemen über die per Kabel angeschlossenen Schutzstromgeräte mit Schutzstrom-/spannung versorgt. Die Messdatenerfassung, Steuerung der Ströme und Spannungen im KKS-System erfolgt zumeist über eine Datenleitung. Für die Ganzheitlichkeit der Schutzstromapplikation, der Steuerung und Datenerfassung steht das innovative CAB|ONE System zur Verfügung. Die komplette Hard- und Software wurde eigens für den Kathodischen Korrosionsschutz von Stahl in Beton entwickelt und konzipiert. Nähere Informationen finden Sie unter www.cab-one.de